o.T./o.N. 2023 – die Neunte

Date: 22. November 2022

 

Die Abkürzung „o.T./o.N.“ steht für Kunstwerke „ohne Titel, ohne Namen“. Zum neuen Mal lädt die Künstler-Werkgemeinschaft (KWG) in Kaiserslautern zu dieser Verkaufsausstellung ein. Zu haben sind Blätter im gleichen Format zum Einheitspreis, ohne dass die Käufer den Urheber vorab kennen. Zur Vernissage kamen Kunstinteressierte und Kreative gleichermaßen.

Am Prinzip, die Arbeiten ohne Titel und ohne Namen zu offerieren, hält die Vereinigung fest. Die Präsentation dagegen geht von Stellwänden weg hin zur fensterlosen großen Wand. Dort hängen 263 Arbeiten im DIN-A4-Format, von 90 Künstlerinnen und Kreativen gemalt, gezeichnet, gedruckt, getextet oder fotografiert, dicht an dicht, spalten- und zeilenweise neben- und übereinander.

Ein Eldorado des Sehens. Scheint doch das ganze Dasein vorzukommen in den Darstellungen einzelner Wesen oder Dinge bis hin in die Weiten offener Landschaften, blühender Naturwunder, zu Fantastereien und Experimenten, zu Momenten erlebter Geschichten, in denen es menschelt – auch mal erotisch. Es geht einzig und allein um die Kunst selbst und damit um die Frage, was die Besucher wie anspricht. Zu sehen sind Grafiken in satten bis pastellzarten Farben. Objekte, die an etwas erinnern, stehen einfach neben ästhetisch schönen und harmonischen Augenweiden.

Umfangreich wie nie zuvor

Die Auswahl ist in diesem Jahr so riesig wie nie zuvor. Und der Zuspruch ebenfalls. Über 20 Arbeiten wechselten bereits am ersten Öffnungstag ihre Besitzer. Fällt eine Entscheidung, kommt „Personal“ mit weißen Handschuhen, hängt das ausgewählte Stück ab, kassiert den Preis und händigt es in weißen Umschlägen zum Mitnehmen aus. An der Bilderwand gibt es dann eine Lücke. Stattdessen stehen da nur mehr – jetzt sehr wohl! – der Titel des Werks und der Name seiner Schöpfer. Erst durch den Kauf also erfahren Kaufende, in wessen Atelier das erstandene Blatt entstand.

Àpropos Atelier: Das ist schon immer ein beliebtes Gesprächsthema angesichts der Bilderfülle: Wer erkennt die Handschrift des Urhebers? Diskutiert werden auch unterschiedlichen Techniken oder verwendete Papierarten. Etwa für Fotografien, ob materialsparend dünn aus Stasi-Beständen, die nur für Schwarzweiß aufnehmen können, oder kartonähnlich stabil, die ungerahmten Kunstdrucken entsprechen.

Info

Die Ausstellung „o.T./o.N.“ ist noch bis 16. Dezember jeweils freitags von 16 bis 18 und samstags zwischen 11 und 15 Uhr im Kunstlager der KWG in der Kaiserslauterer Eisenbahnstraße 21 zu sehen.

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