Das „Waldschlösschen“, eine Gaststätte mit Tanzpavillon und Biergarten, wurde 1869 von dem Gastwirt Daniel Münch erbaut. Während des Zweiten Weltkriegs noch Ausflugsziel, ging die Gaststätte nach dem Krieg unter. Die weitgehend erhaltenen Gebäude sind in Privatbesitz. Der Name der Gaststätte hat sich auf das gesamte Umfeld übertragen, so auch der heutige Straßenname Am Waldschlösschen. Das von seiner komfortablen Ausstattung her kleine Schlösschen mit großzügigem Entree war Ausflugsziel zur Kaffeezeit und Einkehr für Waldwanderer. Beim Frühschoppen mit Platzkonzert sonntags um elf war im Biergarten kaum kein Plätzchen mehr frei, insbesondere wenn der Artillerie-Verein zum Konzert lud. Das Programm des „Militär und Schlachtenkonzerts“ am 4. Juni 1914 in der aufgeheizten Vorkriegsstimmung liegt noch vor: 500 Kanonenschüsse und 6000 Infanterieschüsse – musikalisch – waren angekündigt. Das Foto wurde 1911 oder 1912 aufgenommen. Den Brunnen im Renaissancestil stellte die Stadt schon 1895 vom heutigen Philipp-Mees-Platz zum Waldschlösschen. Das Ensemble war perfekt. Der Bildhauer Adolf Bernd setzte 1911 eine Sandsteinplastik „Knabe mit Ferkel“ auf den Brunnen. | urg