forever young : tardigrada
Die Künstlerwerkgemeinschaft widmet sich in dieser Ausstellung in der Galerie der Fruchthalle einem besonderen Thema: dem Leben und dem Älterwerden.
Als Sinnbild für Widerstandskraft und Beständigkeit begleitete die Künstler:innen dabei ein winziges Lebewesen, das dem Altern scheinbar trotzt – das Tardigrada, auch bekannt als Bärtierchen.
In Fotografien, Zeichnungen, Installationen, Objekten, Malerei, Musik, Lesungen, Diskussionsrunden und Darstellender Kunst wird gezeigt, wie mit künstlerischem und humorvollem Blick den Geheimnissen des Lebendigen und des Vergänglichen nachgespürt wurde.
Gefördertes Projekt durch den Kultursommer Rheinland-Pfalz
Finissage am 18. Juli ab 17.30 Uhr
Shakti und Matze spielen zwei Lieder, die sie extra zum Ausstellungsthema geschrieben haben.
»Die Voyager 1 sendet weiter« und »Magic Bus«.
Im November werden sie auf ihrem neuen Album erscheinen, zur Finissage werden sie schon früher ganz kurz zu hören sein.
Seid gespannt!

https://www.kaiserslautern.de/fruchthalle/
Galerie der Fruchthalle Kaiserslautern
Die Öffnungszeiten der Fruchhalle sind:
prinzipiell jeder Mittwoch von 9 – 16h
abends vor Veranstaltungen sowie:
Samstag 14.6. 17:30 – 02:00
Samstag 21.6. 19:30 – 00:00
Samstag 5.7. 18:30 – 22:00
Samstag 12.7. 16:00 – 22:00 und
END
Freitag 18.7. 17:30 – 22:00
Zur Langen Nacht der Kultur am 14. Juni: „In Between“, ab 18 Uhr, Fruchthalle
Veranstaltungen
Programmpunkte: Michael Geib 18 Uhr (Rundgang in Mundart) und Eva Paula Pick 18.15 Uhr (Performance: „Grimmige Worte“ im Nebenraum der Ausstellung).
Der Eintritt ist zu allen Veranstaltungen frei.
Link zum Film/Performance „Grimmige Wörter“ von Eva Paula Pick
https://youtu.be/5DdEwysZnAY

Ende der Ausstellung ist der 18. Juli 2025
Mittwoch 25. Juni, 19 Uhr im 42kaiserslautern/Eisenbahnstraße 42
1 ALIVE: Hannelore Bähr kommuniziert mit dem Roboter PEPPER
2 SZENISCHE LESUNG: Josephine Raschke und Kollegen
Freitag 27. Juni, 19 Uhr im Waldschlösschen, Bremerstraße 12
Gesprächsrunde mit der Gerontologin Prof.in Dr. Esther Berkemer zum Thema „Altersbilder“.
Sonntag 6. Juli, 11 Uhr im Waldschlösschen, Bremerstraße 12
WANDLUNGEN: Lesung mit Musik
mit Hannelore Bähr und Querflötistin Katrin Lerchbacher
Werden und Vergehen, das ist der natürliche Lauf der Dinge. Schauspielerin Hannelore Bähr und Flötistin Katrin Lerchbacher gestalten eine musikalische Lesung zum Thema Vergänglichkeit: mit humorvollen und nachdenklichen Texten sowie melancholischen als auch fröhlichen Klängen und einem Schuss Wut über die unabwendbare Tatsache unserer Endlichkeit.
Künstler:innen:
Roland Albert
Hannelore Bähr
Helmut Engelhardt
Michael Geib
Marie Gouil
Klaus M. Hartmann
Jörg Heieck
Erika Klos
Reiner Mährlein
Veronika Olma
Mathias Paqué
Shakti Paqué
Eva Paula Pick
Hamdy Reda
Keyvan Rooshanbin
Bea Roth
Norbert Roth
Silvia Rudolf
Mimi Rumenova
Gela Steinmacher
Volker Tinti
Danil Yordanov
Gästeliste :
Katrin Lerchbacher
Ray Albuquerque
Prof.in Dr. Esther Berkemer
Josephine Raschke
Annette Coen
Plakat Gestaltung: Norbert Roth
Fotos der Galerie: Hamdy Reda und Veronika Olma
Presse:
https://www.rheinpfalz.de/lokal/kaiserslautern_artikel,-fruchthalle-kwg-er%C3%B6ffnet-gruppenausstellung-zum-kultursommer-_arid,5778111.html
Roland Albert
SEMPER VIVENS
Aus Wellpappe, Leim und Acrylfarbe erwächst Semper Vivens, ein Sinnbild ewiger Jugend. Wie die Götter der griechischen Mythologie, die in jugendlicher Pracht erstrahlen, doch nie altern, verharren diese Pflanzen in zeitloser Blüte: das Kunstobjekt mag ein ironischer Kommentar zur Unsterblichkeit sein, die nur im Streben nach ihr existiert.
2025 / Wellpappe/Leim/Acrylfarbe / 22 x 24 x34 cm
Volker Tinti
FOREVER YOUNG 1
Das Rote Kreuz ist aus dem Bereich der Medizin und als Symbol zur Hilfe und Rettung in der Not. Der Defibrillator kann durch seine Eigenschaften das Leben verlängern. Er macht nicht jünger aber er verbessert erheblich die Lebensqualität !
2025 /Acryl auf Holz l Kunststoff /50×50 cm gerahmt
Veronika Olma
should I stay or should I go (Video ganz unten)
Der sechsminütige Film besteht aus vielen kurzen Videosequenzen, die mit der KI Firefly generiert wurden. Der Titel der Arbeit should I stay or should I go bezieht sich auf das Thema der Ausstellung: Das Älterwerden, und die damit verbundenen Anforderungen an den Menschen. Soll man diese Zumutung einfach ignorieren und sich wegducken? Davonlaufen geht wohl nicht? Sich totstellen wie ein Tardigrada und wieder auferstehen, wenn bessere Zeiten kommen, wäre eine super Lösung? Man könnte das Ganze einfach mit Humor nehmen und sich dem Unvermeidlichen stellen?
2025 / Video 6 Min. generiert mit AI Adobe Firefly, Monitor
Mimi Rumenova
Multiplikation eines Objekts -Teile des Ganzen
„Die Vervielfältigung biologischen Materials (Teile des menschlichen Körpers) sowie die Abtrennung einzelner Elemente vom Gesamtorganismus, um deren unbegrenzte Reproduktion zu ermöglichen, führen zur Umwandlung lebender Materie in ein Produkt – versehen mit Seriennummer und Code. Im Streben nach dem Absoluten und Ewigen geht dabei die Individualität und Identität verloren.“
Multiplikation eines Objekts -Teile des Ganzen – Diptych
2025 / ready-made / 23 x 23 cm
Keyvan Rooshanbin
O.T.
In der modernen Welt ist Jugend ein Gipfel.
Davor ein Wettlauf, danach ein Abstieg.
Gesichter sollen glatt bleiben, Körper beweglich, Lächeln faltenlos.
Altern ist ein Tabu –
ein Markt für Kosmetika und Schönheitsoperationen.
Dort ist Jugend oft an die Haut gebunden.
In der Philosophie der alten Länder ist Jugend wie ein Fluss.
Sie fließt – still, im Bewusstsein des Vergehens.
Hier sind Falten Zeichen des gelebten Lebens,
und graues Haar ein Licht auf dem Weg.
Weisheit und Würde sind Kleider,
die über viele Jahre genäht werden.
Wir stehen an der Kreuzung dieser beiden Welten.
Wir wollen ewig bleiben –
nicht nur im Spiegel,
sondern im Gedächtnis, im Werk, in der Gegenwart.
sondern als eine Seinsweise:
lebendig, neugierig und furchtlos vor Veränderung.
Limitierte Auflage: 3 Stück
2025 / Fotomontage /40 x 30 cm ( Mit Rahmen 53 x 43 cm)
2020 / Linolschnitt / 21 x 15 cm / limitierte Auflage: 1 Stück
Angelica Steinmacher
MUES , frz. Häutungen
Überbleibsel beispielsweise eines Insektes, das in einer bestimmten Phase seine schützende Hülle verlässt. Diese Häutung friert sozusagen den Moment eines Lebensstadiums ein, hier vielleicht „young“? Sinnbildlich aus Fruchtschalen, die botanische Variante einer äußeren Hülle, vergoldet, als Schmuckstück, haltbar gemacht. Gezeigt auf kleingemahlenem Vulkangestein, auch hier, ein Moment, erstarrt, „for ever“. Die alte Haut abwerfen, Platz für Neues zu erschaffen, symbolisiert „for ever young“ den Wunsch, jung zu bleiben oder sich ständig neu zu erfinden.
MUES unverkäuflich
2025 / Installation in Vitrine, Fruchtschalen, Lorbeer, Kupferdraht, Gold, Vulkangestein / 120 x 60 x 25 cm
Danil Yordanov
MESSWERKZEUG
Ein Projekt für ein Werkzeug zur Bestimmung des Wertes unermesslicher Konzepte
2025 / Graphit auf Papier / 40 x 30 cm
Reiner Mährlein
Tôle Cintrée – Petit Tonneau
Für meinen Beitrag habe ich eine ältere Arbeit von 2003 wiederbelebt. Tôle cintrée, ein Blech wird durch Rundbiegung zur Tonne. In eine Aussparung ist eine ebenfalls rundgebogene Rostmonotypie auf Büttenpapier integriert. Das Blech ist nicht nur Hülle, es rollt sich spiralförmig nach innen. In der momentanen Weltsituation sehnt man sich bisweilen danach, wie das Bärtierchen in ein Tönnchenstadium verfallen zu können…
Mein Tönnchen jedoch, das tôle cintrée, hat sein Tönnchenstadium für die Ausstellung wieder verlassen. Möge es -forever young- bleiben.
Tôle Cintrée – Petit Tonneau
2003-2025 / Blech und Rostmonotypie auf Büttenpapier / d 52 x 60 cm
Klaus M.Hartman
für immer junge, unzerstörbare Gewalt. Die Idee bleibt immer jung, Menschen mit anderem Standpunkt mit Gewalt seinen Willen aufzunötigen. Gewalt ist für uns ein immer präsenter Faktor, der schon seit Menschengedenken uns begleitet und weiterhin begleiten wird. Er ist genauso wie der Begriff der Liebe unzerstörbar in unserem kollektiven Denken und unserer Existenz verankert. Unzerstörbar, ewig existent; Panzerkuppeltreffer an der Maginotlinie.
für immer junge, unzerstörbare Gewalt
2025 / Bronzeguss
Ray Albuquerque
Portrait Editha
Editha Philomena Maria Hechenberger wurde 1923 in Österreich geboren und lebte viele Jahre in Rheinland-Pfalz. Heute ist die über Hundertjährige gut gelaunt in einem Altersheim bei Darmstadt, wo sie weiterhin ihrer Leidenschaft nachgeht: der Malerei. Ray Albuquerque hat sie dort besucht und fotografisch portraitiert. Das humorvolle Lebensmotto von Editha war und ist: „Sich immer neu verlieben,…aber Pausen dazwischen machen!“.
2025 / Fotografie
Editha Hechenberger
Frauenportrait
2013 / Eitempera auf Leinwand / 50 x 70 cm
Annette Coen
FOREVER YOUNG !
Die Selbstbedienungstheke für Gefühle.
Feel Free! Help Yourself
Und Beipackzettel inklusive!
Hamdy Reda
Unvermeidlich Ewiges
„Diese Installation erkundet filigrane Wachsformationen, die auf Holzstäbchen aufgebaut und auf eine Weise beschichtet sind, die an Fleisch auf Knochen erinnert. Diese geometrischen, topologischen Formen mit einem organischen Erscheinungsbild, deren rote und grüne Farbtöne die Vitalität organischen Wachstums hervorrufen, werden in Glas konserviert. Dieses Werk wurde auf abstrakte Weise entwickelt und ist teilweise von imaginären Erinnerungen an Stromleitungsmasten entlang von Wüstenstraßen sowie den hölzernen Taubentürmen in meiner Heimatstadt Kairo inspiriert. Es steht auch in enger Beziehung zu imaginären Vorstellungen der Entwicklung von Embryonalzellen in den Gebärmüttern und den Strukturen ihres Wachstums, wobei einige sich zu Knochen verhärten und andere biegsam bleiben, um alle Organe lebender Wesen zu bilden. Das Werk reflektiert die Spannung zwischen Zerbrechlichkeit und Überleben sowie zwischen der Präsentation und dem Schutz dieser fragilen organischen Konstruktion. Es ist eine Meditation über das Konzept ewiger Jugend und den Wunsch, flüchtige Momente einzufrieren. eine Art Experiment, das den Kern der Bedeutung von Kreativität selbst und ihrer unvermeidlichen Ewigkeit untersucht.“
2025 / verschiedene Objekte aus Holz,Wachs,Glas / Größen variieren
2025 / Cyanotype A” auf Arches 330gr Papier / Holzrahmen 60 x 80 cm
Jörg Heieck
Kryptobiose ist ein todesähnlicher Zustand der Bärtierchen, er kann durch Wassergabe beendet werden. Die Gelatine in fotografischen Filmen ist organisches Material und wird durch Zugabe von Wasser und Tinte zur Bildung fraktaler Strukturen aktiviert.
2025 / 114x150cm, Piezo Pigment Print auf Polyestergewebe vom Silbergelatine Großformatfilm.
ART von ROTH
JungAlt
Man stelle sich eine Geschichte oder Zukunftsvision vor, in der Menschen durch Forschung an Tardigraden lernen, den Alterungsprozess zu stoppen!
2017 / Fotografie, Digitaldruck auf Plexiglas / 85 x 60 cm
Erika Klos
Erlebnisse, positive wie negative, wenn sie prägend waren, leben als Erinnerungen weiter. UND BLEIBEN EWIG JUNG. Dargestellt sind sie wie dicke Brocken, die man nicht übermalen oder sonstwie verändern kann. Sie bleiben dicke Brocken.
Jahr ging verloren Mischtechnik / 40 x 50 cm
Silvia Rudolf
LUFTIGE TEMPORÄRE BEHAUSUNG
In ferner/naher Zukunft wäre es vielleicht möglich, dass Menschen sich temporär in ein Tönnenchenstadium versetzen lassen könnten. Dafür suchen sie ihre individuelle Behausung auf, Schutzraum und Lebenskapsel, die sie wie ein luftiger Mantel umfängt. Dort warten sie auf ihr Wiedererwachen in besseren (besseren?) Zeiten…
2025 / Umreifungsbänder/Stahlträger / ca 2.20 x ø 2.00 cm
Shakti Paqué
GLOREX
Für immer jung bleiben, möglichst alt werden…
2025 / 40 Puppenkopf-Gießformen, verschiedene Modelle und Größen / 125 x 100 cm
Marie Gouil
Gloss and Sliver – (Glanz und Scherben, „Éclats“) entfaltet eine materielle Spannung: Glas, ein Symbol für Transzendenz und Licht, liegt hier zerschlagen und fragmentiert vor – als scharfkantiges Zeugnis einer gebrochenen Gegenwart. Der Glanz täuscht nicht über die Verletzlichkeit hinweg, sondern macht sie sichtbar. So wird das Material selbst zum Träger der Aussage: Schönheit und Zerbrechlichkeit, Oberfläche und Substanz sind untrennbar miteinander verknüpft – ein stiller Kommentar auf die fragile Konstruktion von Identität und Ideal im Zeitalter des „Forever Young“.
2025 /Assemblage aus Buntglasscherben auf Holz / 160cm x 100cm (Gesamtmaß)
Bea Roth
Gedanken zum Thema “forever young”
Liebe/r Besucher/in, ich lade dich ein, im Schaukelstuhl Platz zu nehmen, die Kopfhörer aufzusetzen und den gesprochenen Text anzuhören. Wenn du möchtest, darfst du während dessen an dem großen Häkeldeckchen weiter arbeiten. Ebenfalls liegt unter dem Schaukelstuhl ein Skizzenbuch bereit um eigene Gedanken zu dem Thema „forever young“ zu notieren.
2025 / Installation
Eva Paula Pick
Grimmige Wörter
Performance und Verbleib
Fehlt dem Bärtierchen das Wasser zieht es sich in eine Art Starre zurück (Kryptobiose) und stellt seine Lebendigkeit ein. Erst neues ‚Wasser des Lebens‘ revitalisiert es. Die Performance will auf Papier Gebanntes und verloren Geglaubtes, aus dem ‚Archiv‘ eines alten Wörterbuches (Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm; 1856 ff; Bd. 1 -33) durch Tippen, Lesen, Aussprechen, Gestalten – und Hören wieder entfesseln und bewässern, um bewunderbare Wortschönheiten zurück in den lebendigen Gebrauch zu rufen. Wer ein paar der Schönheiten erhaschen will, ist eingeladen, sich,so lange er möchte, auf einen der verlassen wartenden Stühle zu setzen oder neugebannte Wörter zu lesen.
PRESSE: RHEINPFALZ vom 29.05.25 Zusammenfassung: